Startschuss war am 09.10.2005 um 10.00 Uhr, bei optimalen äußeren Bedingungen mit strahlend blauem Himmel am Olympiastadion. Am Start waren Jörg Ewen und Patrick Hoffmann. Für Patrick war es der 1. Marathon, galt es doch das Abkommen einzulösen, das er mit Steffi seiner Zeit vereinbart hatte, für Jörg war es bereits der 2. Marathon. Patrick startete von relativ weit hinten, Jörg war im 3.45 Stunden-Block. So dauerte es auch bis Km 6 bis Patrick zu Jörg auflief. Es wurde kurz die Renntaktik abgesprochen, bei Patrick ein 4:30 min/km-Schnitt, bei Jörg 4:45 min/km-Schnitt. Bis zum Marien-Platz (Km 14) war das Rennen ein Genuss. Rund 100.000 Zuschauer waren unterwegs.  

Danach begann der Marathon-Kampf. Patrick lief relativ unregelmäßige Minutenzeiten, Jörg war bis Kilometer 28 konstant auf Kurs um 3.20 Stunden. Danach ging es 7 Kilometer durch den Englischen Garten, wo nur noch ganz wenige Zuschauer an der Strecke standen. Gerade hier hätten die Läufer mehr Aufmunterung gebrauchen können.

Jetzt begann das „Leiden“. Patricks Wade zwickte, danach rebellierte der Oberschenkel. Jörg´s Wettkampfbegleiter musste kurzfristig seinen Tapeverband abnehmen, war aber nach 2 Kilometern wieder bei ihm. Jörg hatte jetzt Kreislaufprobleme, wahrscheinlich hatte er zuwenig Flüssigkeit aufgenommen. Patrick kämpfte tapfer und blieb in seinem Zeitziel (unter 3.15 Stunden). Jörg fiel immer weiter ab. Die letzten zwei Kilometer bis ins Olympiastadion gab Patrick „alles“, es reichte unter 3.15. Der Einlauf ins Olympia-Stadion war dann umso schöner. Erst ging es durch eine Unterführung, in der durch Nebel, bunte Lichter und lauter Musik Discoatmosphäre herrschte, dann wurde noch eine dreiviertel Runde im Stadion gelaufen, in dem auch tolle Stimmung war. Jörg schleppte sich, gezogen von seinem Laufbegleiter Ralph um die Tartanbahn des Stadions und musste nach dem Zieleinlauf sofort auf den Rasen (der Kreislauf wollte jetzt gar nicht mehr). 

Herzlichen Glückwunsch!

Patrick war überglücklich, seine Zeit war top, Jörg war froh, dass seine Kreislaufprobleme 1 Stunde nach Zieleinlauf dann besser wurden (Marathon-Laufen ist unberechenbar). Trotzdem zogen Beide ein positives Fazit. Ein schöner Marathon in einer noch schöneren Stadt!  

Von den ca. 8800 Läufern am Start erreichten 6133 das Ziel.

Bilder von Jörg